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Burg Stolpen
Die Burg Stolpen war einst auf Grund der Nähe zur böhmischen Grenze,
den slawisch besiedelten Gebieten östlich der Elbe und ihrer Lage an
zwei wichtigen, sich kreuzende Handelsrouten, eine wichtige Machtstütze
ihrer Besitzer. |
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357 Meter hoch auf einem Basaltfelsen gelegen, wurde
die Burg Stolpen in ihrer über 800 jährigen Geschichte auf vier
Innenhöfe und sechs Türmen ausgebaut. Baumaterial war überwiegend
der sehr harte, bläulich-schwarze Basalt, den es vor Ort in genügender
Menge gibt.
Ihre Bekanntheit erlangte die Feste durch eine Person die hier 49
Jahre ihres Lebens, so lange wie kein anderer, als Gefangene
zubrachte: Gräfin Cosel,
die ehemalige Mätresse Augusts des Starken.
Ein weiterer Rekord ist der mit 82 Metern tiefste in Basalt getriebene
Brunnen der Welt. Ausgeführt wurde die 22 Jahre (1608-30) dauernde
Arbeit vom Freiberger Bergmeister Martin Planer und seinen Gesellen,
nach Plänen des Hofrats Bernstein.
Bei einem Besuch der Burg Stolpen und Besichtigung des Marstall,
Folterkammer, Verließ, Hungerloch, Schösser- und Johannisturm (auch
Coselturm genannt), Burgkeller, Kräuterküche und des Gerichtssaals
mit seinem spätgotischen Sterngewölbe gewinnt man einen Eindruck von
der wechselvollen Geschichte der Anlage und dem Leben in der damaligen
Zeit. Der sich am südlichen Burgberg befindende Tier- und Baumgarten
gehört wohl zu den wohl frühesten sächsischen Gartenkunstwerken. Von
den Mauern der Innenhöfe blickt man bei gutem Wetter weit ins sächsische
Land.
zu erreichen über die B6 in Richtung Bischofswerda, ca. 12
km von Dresden an einer gut ausgeschilderten Kreuzung - rechts
abbiegen
Geschichte
Um 1100 wird die Burg Stolpen auf dem Plateau des aus Basaltsäulen
bestehenden Felsens errichtet. Ihr Name, den auch die ihr zu Füßen
liegende Stadt trägt, entstammt dem sorbischen Wort "Stolpy",
was soviel wie "Säule" bedeutet. Im Jahre 1218 wird sie vom
wendischen Edlen Moyko de Stulpen an den Meißner Bischof Bruno II.
verkauft und 1222 das erste mal urkundlich erwähnt.
Die Hussiten belagern 1429, etwa 8 Wochen lang, erfolglos die Feste.
In den Jahren 1451-1537 erfolgen umfangreiche Umbauten, dazwischen
zerstört 1471 ein Großbrand Teile der Burg und der Stadt. In der
Zeit der Reformation wehren sich die Bischöfe gegen die protestantischen
Bewegungen und lagern hier 1539 die wertvollsten Reliquien des Bistums
Meißen ein. Bischof Johann IX. von Haugwitz verlässt die Feste im Januar 1559,
als die Reformation endgültig Einzug hält. Nach über 340 Jahren Herrschaft
von 24 Meißner Bischöfe, fällt im selben Jahr das Amt und die Burg Stolpen
im Tausch gegen das Amt Mühlberg an Kurfürst August. Unter seiner Herrschaft
entstanden das gotische Bischofshaus, die Burgkapelle und der Tiergarten.
Als 1632, im Dreißigjährigen Krieg, kaiserlichen Truppen gegen die
Feste anstürmten, brannten Teile nieder. 1639 trotzte sie einem 6000
Mann starken schwedischen Heer. 1634 wütete die Pest in der Stadt.
Ein Großbrand im Jahre 1723 vernichtete erneut Teile der Burganlage,
sowie der Innenstadt. Im Siebenjährigen Krieg erstürmten 1756 preußische
Truppen die Burg, die bei ihrem Abzug große Teile zerstörten. Im Jahre 1764
wurde die Garnison, die seit 130 Jahren bestand, aufgelöst und die
Anlage aus der Liste sächsischer Festungen gestrichen. 1773 werden
verfallenden Teile abgerissen.
1813 lässt Napoleon die Verteidigungsanlagen ausbauen, bei Abzug der
französischen Truppen, große Teile der Anlage zerstören. Zur
Erhaltung der Burg Stolpen werden im Jahre 1859 umfangreiche
Restaurierungsarbeiten durchgeführt. 1874 wird ein Schlosswärter
eingestellt und 1877 die Anlage zur öffentlichen Besichtigung
freigegeben.
Die Burganlage wird 1945 Volkseigentum und der Hauptverwaltung der
"Staatlichen Museen, Schlösser und Gärten Dresdens"
angegliedert. Ab 1992 übernahm der Freistaat Sachsen die Burg als staatlichen
Schlossbetrieb.
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Öffnungszeiten:
April - Oktober:
täglich von 9.00 - 17.00 Uhr
November - März:
täglich von 10.00 - 16.00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 3,- €
Ermäßigt: 2,5 €
Kinder (7-16 Jahre): 2,- €
Kinder unter 7 Jahren: frei
Foto- und Videoerlaubnis: 1,- €
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