Dresden
 

Kurländer Palais

Kurländer Palais

Das Kurländer Palais wurde von 1728 - 1729 durch Johann Christian Knöffel für den Grafen Christoph von Wackerbart im rational-eleganten Rokoko Stil errichtet.

Seinen Namen erhielt das Kurländer Palais nach dem späteren Besitzer Prinz Karl von Sachsen, dem ehemaligen Herzog von Kurland, der es 1773 in Besitz nahm. Es galt zu seiner Zeit als das schönste Palais der Stadt. Der mittlere zweigeschossige Hauptteil des Kurländer Palais ist von zwei dreigeschossigen, ebenso hohen Seitenflügel umgeben. Auf Grund der Nähe des Grundstücks zum damaligen Festungswall ist der südliche Seitenflügel nach vorn zur Straße vorgeschoben. Der nördliche Flügel ist nach hinten versetzt.

Das Kurländer Palais befindet sich am Tschirner Platz, am östlichen Rand der Inneren Altstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft vom Albertinum.


Vor der Errichtung des Kurländer Palais entstand bereits um 1575 auf dessen Gelände ein einstöckiges Gebäude, welches 1705 erweitert und in dessen Hof ein Lustgarten angelegt wurde. Ab dem Jahr 1718 war das Gebäude Wohn- und zugleich Amtssitz des Grafen Christoph von Wackerbart der zu dieser Zeit Dresdner Festungsgouverneur, Generalfeldmarschall und Oberinspektor des kursächsischen Bauwesens war. Nachdem ein Brand dieses Gebäude am 17. und 18. Januar 1728 zerstörte, wurde Johann Christoph Knöffel mit dem Bau des Kurländer Palais beauftragt, welcher im Jahr 1729 abgeschlossen wurde.

In der Folgezeit entwickelte sich das Kurländer Palais zu einem Zentrum höfischer Kultur. In einem eigens dafür standesgemäß hergerichteten Kellergewölbe an der Südseite des Gebäudes hielt das von August II. (der Starke) gegründete "Sociéte des antisobres" (Sinngemäß: Gesellschaft von Nüchternheitsgegnern) seine Sitzungen ab.

Das Bombardement während der Belagerung durch die Preußen von 1760 im Siebenjährigen Krieg, beschädigte neben vielen anderen Gebäuden auch das Kurländer Palais. Die Wiederherstellung und kleine Änderungen erfolgte von 1763 bis 1764 durch Friedrich August Krubsacius. Im Jahr 1773 erhielt Prinz Karl von Sachsen, der ehemalige Herzog von Kurland das Palais, welches seit dem "Kurländer Palais" genannt wird. Im Jahr 1798 erwarb schließlich Kurfürst Friedrich August III. (ab 1806 König) das Palais. Seitdem dienten seine Räume unter anderem als Weinkeller, Lazarett im 1. Weltkrieg, Chirurgisch-Medizinische Akademie und Landesverein Sächsischer Heimatschutz.

Bei den Luftangriffen vom Februar 1945 wurde das Kurländer Palais schwer beschädigt, nur einige Mauern und die Kellergewölbe blieben erhalten. Nach dem Ausbau durch die Interessengemeinschaft Jazz im Kulturbund der DDR wurden die Gewölbe von Mai 1981 bis April 1997 vom Jazzclub Tonne genutzt. Der seit 1992 geplante Wiederaufbau erfolgt seit April 2006.




Verkehrsanbindung-
Haltestelle: Rathenauplatz,
Straßenbahn: 3, 7

mit 5 min. Weg
Haltestelle: Pirnaischer Platz
Straßenbahn: 1, 2, 3, 4, 7, 12
Bus: 75
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