 |
 |
|
|
Heinrich von Brühl
Ein Name, der sicher nicht jeden so bekannt sein dürfte, wie der anderer großer
Persönlichkeiten, deren Wirken sie untrennbar mit Dresden verbindet. Und doch
hat er als Premierminister unter dem Sohn Augusts des Starken das Schicksal
Sachsens entscheidend beeinflusst. Nach ihm ist die Brühlsche Terrasse
benannt auf der sich sein Palais und privater Lustgarten befand. |
 |
Biographie
Brühl wurde am 13.08.1700 in Gangloffsömmern bei Sömmerda(Thüringen) geboren. Der Grundstein
seines Aufstiegs wurde mit seiner Bestellung zum Pagen auf das Schloss Weissenfels gelegt,
wo sein Vater bereits als Hofmarschall tätig war. 1719 wurde er von August dem Starken an
den Dresdner Hof geholt, wo er vorerst ebenfalls als Page und später als Kammerjunker diente.
Seine zuverlässige Gewissenhaftigkeit und vorausschauende Art die Dinge im Vorfeld zu erledigen,
machten ihn zu einer unentbehrlichem Vertrauensperson. So folgte sein Aufstieg zum
Kammerpräsident, später Obersteuereinnehmer und Geheimen Rat.
Nach dem Tod des Kurfürsten wird dessen Sohn, Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen und
wenig später als August III. König von Polen. Dieser ist träge, hasst unangenehme
Überraschungen und schwierige Entscheidungen und ist zum Regieren nur wenig geeignet.
Heinrich von Brühl, der im Amt bleibt, gelingt es den neuen Herrscher für sich einzunehmen.
Er behauptet sich gegenüber allen Mitkonkurrenten und vereint in kurzer Zeit nahezu alle
Ministerien und wichtigen Ämter auf seine Person. Am 8. Dezember 1746 wird er zum Premierminister
ernannt. Außer dem Kurfürsten, der sich fast nur mit der Malerei, der Oper und der Jagd
beschäftigt, gibt es keinen mehr der die Macht hätte ihn zu kontrollieren. Sein Handeln wird
mehr und mehr von Misswirtschaft, Unterschlagung und persönliche Bereicherung bestimmt.
Er und seine Sekretäre sind Ansprechpartner für die wichtigsten Entscheidungen.
Außenpolitisch hält er ebenfalls alle Fäden in der Hand. Nicht zuletzt unter seinem Mitwirken entsteht
eine große Koalition mit Österreich, Russland, Frankreich, Sachsen und dem Reich gegen den Erzfeind
Preußen, das sich mit England und Hannover verbündet. Nach dem Ende des sich daraus entwickelten
Siebenjährigen Krieges(1756-1763) ist Sachsen wirtschaftlich und finanziell endgültig ruiniert.
Am 28.10.1763, nur kurze Zeit nach dem Tod seines Herrn, stirbt Heinrich Graf Brühl in Dresden.
Sein Vermögen wird vom neuen Kurfürsten Friedrich Christian sofort beschlagnahmt. Am Abend des 4.11.
erfolgt seine Beisetzung in der Stadtkirche Forst, unter dem Taufstein(Bieberstein´sche Gruft).
Ein Denkmal wurde für ihn nie errichtet, mal abgesehen von einem kleinem im Seifersdorfer Tal bei Dresden.
|
|
|
|
|
|